Die Entstehung der Heimatstube Besichtigung und Führung

Steina war hinsichtlich der Herstellung von gewebten Bändern einer der bedeutendsten Orte in der westlichen Oberlausitz . Noch bevor die Bandindustrie entstand, wurden hier die Bänder schon in Heimarbeit produziert. Somit entwickelte sich Steina zu einer der Hochburgen dieses Handwerks. In fast jedem zweiten Haus klapperten bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein Heimwebstühle. Mit der politischen Wende um 1990 wurde die Heimweberei komplett eingestellt. Einen der letzten noch funktionstüchtigen Webstühle rettete der Heimatverein Niedersteina e.V. im Jahre 1999. Die Technik musste zwischenzeitlich eingelagert werden, um sie im Jahre 2000 im Vereinshaus, der umgebauten früheren Niedersteinaer Schule, wieder aufzubauen.

Ergänzt durch viele Möbel und Gegenstände, die auch früher in den Heimweberstuben anzutreffen waren, kann der Besucher nachvollziehen, wie sich damals das Leben in vielen Familien abspielte. Häufig wurde im gleichen Raum neben dem „Stuhl“ gewohnt und gegessen. Die Kinder hielten sich hier auf und erledigten zwischen Lärm und Staub ihre Schularbeiten. Oft lebten sogar mehrere Generationen auf kleinstem Raum und unter teilweise widrigen Bedingungen.

 

Dank der vielen Sachpenden von Steinaer Einwohnerinnen und Einwohnern bietet die Heimweberstube einen recht anschaulichen Einblick in dieses damalige Leben vieler Heimarbeiterfamilien. Über weitere Leihgaben historischer Exponate würden wir uns sehr freuen.

 

 

Vereinsmitglied Horst Haase (1950-2021) erklärt hier den Besucherinnen und Besuchern die Funktion des Webstuhls.

Er war maßgeblich an der Einrichtung, Betreuung und der Präsentation der Heimatstube und deren Einrichtung beteiligt.

 

 

 

Unser ehemaliges Ehrenmitglied Paul Kühne (1921 - 2016)

war bei der Wiederinbetriebnahme des Webstuhls im Jahre 2000 besonders engagiert.

Durch seine langjährige berufliche Tätigkeit in vielen Bereichen der Bandweberei kannte er natürlich die Technik des Webens in- und auswendig.